Hauke Schmidt
· 23.01.2023
Dank Android-Betriebssystem soll sich die Zeus-S-Serie leichter bedienen lassen als bisherige B&G-Plotter, dabei wurde nicht an Funktionen gespart
Namen aus der griechischen Mythologie haben bei B&G Tradition. Mit der neuen Zeus-S-Serie wird es aber langsam unübersichtlich. Schließlich gab und gibt es bereits drei Modellreihen mit den Bezeichnungen Zeus, Zeus 2, Zeus 3 – und nun also Zeus S.
Laut Firmenmarketing steht das “S” für die Begriffe “sailing” und “simpel”, wobei mit simpel nicht einfach, sondern benutzerfreundlich gemeint ist. Eine Eigenschaft, für die die leistungsfähigen Plotter und Instrumente der Engländer in der Vergangenheit nicht immer bekannt waren. Der Schlüssel zur Bedienfreundlichkeit des Zeus S ist das neue, Android-basierte Betriebssystem. Damit einher geht die Aufteilung der Funktionen in sogenannte Dashboards und Segelmodi. Je nachdem, ob das Gerät gerade zum Fahrtensegeln oder für Regatten genutzt wird, werden nur die relevanten Funktionen und Datensätze eingeblendet.
Bei einer Demonstration im letzten Sommer konnten wir eine Betaversion der Software bereits beim Segeln ausprobieren und müssen sagen: Das neue Bedienkonzept funktioniert gut. Vor allem, weil die B&G-typischen endlosen Untermenüs weggefallen sind. Und das, ohne den Funktionsumfang des Zeus S zu beschneiden. Die praktische Sailsteer-Anzeige oder die automatisch berechneten Routen unter Berücksichtigung von Kreuzkursen unterstützt der Plotter weiterhin.
Eine Besonderheit des Zeus S ist der vorausschauende Flachwasser-Alarm, eine Funktion, die aus der Havarie des Vestas-Teams beim Volvo-Ocean-Race 2015 geboren wurde. Zusammen mit C-MAP-Seekarten der Serien Discover X und Reveal X werden mittels Kartendaten Objekte identifiziert, die ein Kollisionsrisiko darstellen können, sowie Warnungen vor potenziellem Auflaufen ausgegeben, und zwar unabhängig von der eingestellten Zoomstufe.
Über die B&G-App, die im Grunde ein eigenständiges Naviprogram auf C-Map-Basis ist, können Routen bequem zu Hause erstellt und per W-Lan mit dem Plotter synchronisiert werden. Die Verbindung zum Autopiloten oder Instrumentensystem erfolgt über NMEA 2000, Radargeräte lassen sich per Ethernet anschließen. Eine NMEA-0183-Schnittstelle ist nicht vorhanden. Es stehen drei Modelle mit 7, 9 oder 12 Zoll Bildschirmdiagonale zur Wahl. Die Preise beginnen bei 999 Euro.