Felix Keßler
· 03.12.2022
Diese Knoten gehören zur Grundausstattung des kompletten Seglers. Experte Egmont Friedl zeigt sechs der wichtigsten Knoten in Kurz-Videos
Schon vor der Prüfung für den ersten Bootsführerschein verzweifeln manche Prüflinge am abgefragten Knoten und Belegen von Leinen. Dabei gehört der korrekte Umgang mit Tauwerk zu den Grundlagen der Seemannschaft. Doch wo liegt die Mitte zwischen praktischen Gebrauchsknoten und traditionsverliebter Spielerei? Und müssen Gelegenheitssegler sogar das Handwerk des Spleißens beherrschen?
Auf jeden Fall sollten Sie diese sechs Knoten können – und auch das Belegen einer Klampe sollte Sie nicht vor Probleme stellen.
In diesen Artikel:
Am Anfang war der Palstek. Der vermutlich bekannteste Seemanns- und Seglerknoten wird gern als Allrounder für alle möglichen Aufgaben verwendet. Der Knoten- und Tauwerk-Experte Egmont Friedl erklärt die normale Methode, ihn zu knüpfen, dazu gibt es einige Varianten, bis hin zur Ausführung mit nur einer Hand.
Wer von der Kunst des Knotens regelrecht eingegarnt ist, kann sich etwa mit dem Buch "Knoten – Spleißen – Takeln" tiefer einarbeiten.
Ein Knoten, viele Namen: Webeleinenstek, Webeleinstek, Mastwurf, Achterschlinge, Kreuzklank – und noch mehr Verwendungsmöglichkeiten. Grundsätzlich dient er zur Befestigung einer Leine an einem Gegenstand und sollte zum Rüstzeug jedes Crewmitglieds gehören.
Auch der Kreuzknoten ist ein "Knoten-Klassiker" und zur Verbindung zweier gleich starker Enden vorgesehen. In wenigen Sekunden geknotet, lässt er sich auch nach großer Belastung einfach wieder lösen. Dennoch ist Vorsicht geboten, denn ein falscher Törn, und der Knoten löst sich unter Beanspruchung sofort von selbst. Ebenfalls im Video: zwei halbe Schläge.
Doch was tun, wenn die beiden zu verbindenen Enden nicht den gleichen Durchmesser haben? Wenn etwa eine dicke Trosse mit einer viel dünneren Leine verbunden werden soll? Hier kommt der Schotstek zum Einsatz, der dazu dient, zwei Leinen unterschiedlichen Durchmessers zu verbinden. Beim doppelten Schotstek handelt es sich lediglich um eine belastbarere Version des Schotsteks mit zweifachem Endschlag.
Hier ist der Name Programm: Beim Stopperstek lässt sich die an einem laufenden Ende befestigte Leine nur ohne Last verschieben. Sobald Kraft auf der festen Part steht, stoppt der Stopperstek auf und überträgt die Last. Durch seine Schläge auf dem anderen Ende beklemmt er diesen. Er lässt sich sinnvoll einsetzen, um eine Leine an einer anderen festzumachen, beispielsweise an einer Schleppleine, oder um eine Schot beim Winschwechsel kurzzeitig zu entlasten.
Eigentlich ist es Grundschulwissen für Segler. Trotzdem ein Klassiker im Hafenkino: Crews, die den Festmacher als vertörntes Knäuel ins Wasser werfen – und damit das Klassenziel nicht erreichen. Auf wenig Gegenliebe stößt auch das darauffolgende Schleudern des nun nassen und schweren Tampens in die Gesichter der freundlichen Helfer. Dabei lassen sich Festmacher präzise und ohne große Schwierigkeit zehn Meter weit werfen – mit der richtigen Technik.